Magna Electronics:Auf dem Weg zum autonomen Fahren
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Ich bin ja mal wirklich gespannt, ob ich das „autonome Fahren“ noch in der Realität erleben werde. Das liegt aber weniger an der Technik, die hat das sicher sehr bald im Griff. Das liegt eher am juristischen Hick-Hack, ob und unter welchen Voraussetzungen das alles zulässig ist. Georges Massing, Global Director Advanced Engineering bei Magna Electronics, bringt uns mal auf den aktuellen Stand.
Darum geht es diesmal!
Keine Frage, kaum jemand von uns hat noch nicht Bilder im Fernsehen gesehen, wo ein Auto selbst fährt. Zwar sitzt noch jemand am Steuer, aber der liest demonstrativ Zeitung oder lässt sich sogar sein Mittagessen schmecken. Dieses „selbst fahren“ nennen die Fachleute „autonomes Fahren“ und dass der Weg dahin geht, ist keine Frage.
Der berühmte Satz: „Harry, hol schon mal den Wagen!“, den der legendäre Oberinspektor Derrick gesagt haben soll, würde dann etwas anders lauten: „Dienstwagen: Bitte vorfahren!“ Die Frage, ob das Zukunftsmusik ist oder wirklich umsetzbar, beantwortet Georges Massing, Global Director Advanced Engineering bei Magna Electronics.
Georges Massing
Auf dieses Ziel arbeiten wir hin. Aber so weit sind wir noch nicht – also gesetzgeberisch. Technisch könnten wir das schon machen aber, wir natürlich brauchen wir auch die Gesetze dazu, die dieses automatische fahren, Level vier, wie wir es nennen, auch mit unterstützen. Also das ist die höchste Stufe vom automatischen Fahren und dahin - in die Richtung - arbeiten wir!
Da ich vermute, dass viele von uns – übrigens mich eingeschlossen – nicht wissen, was man unter diesem Level 1-4 versteht, habe ich es mir mal erklären von Georges Massing lassen.
Georges Massing
Bei Level eins und zwei - da muss auch noch der Fahrer eingreifen können, aber Level eins - ein Beispiel, was wir im Level eins haben ist das Start-Stopp-System. Das kennt jeder, das ist heute schon in fast jedem Fahrzeug drin. Dann kommt Level zwei, das sind dann Systeme wie der Stauassistent, da kann der Fahrer noch die Kontrolle übernehmen, aber das Fahrzeug hält selbstständig bis zum Full Stop und kann dann auch selbstständig wieder anfahren.
Ab Level drei wird es dann schon wirklich interessant, was die Autonomie angeht.
Georges Massing
Dann kommt man schon in den Bereich Level drei, wo ich ein Fahrzeug auf der Autobahn alleine bis auf höhere Geschwindigkeiten fahren lassen kann, selbstständig Spurwechsel machen lassen kann, dafür brauche ich natürlich immer mehr Sensoren. Natürlich die Kamera an sich, aber auch andere Sensoren wie Radar, das gehört auch dazu, oder GPS. Wenn das Fahrzeug sich alleine bewegen soll, dann muss es irgendwann auch wissen, wo es sich befindet.
Zunächst einmal ist es natürlich eine Sache der juristischen Möglichkeiten. Ist das Ganze dann allerdings mal so weit, dass es auf der Straße problemlos eingesetzt werden kann, dann muss man allerdings noch an der Akzeptanz der Autofahrer arbeiten. Aber ich vermute, irgendwann wird die Bequemlichkeit dann doch siegen!
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Fotos: © Magna Electronics