Hüftgelenk-Ersatz ohne Klinik-Übernachtung

Prof. Dr. Joachim Grifka

Prof. Dr. Joachim Grifka

Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg.   

Foto: Asklepios Klinikum Bad Abbach

Erstmals in Deutschland: Hüftgelenk-Ersatz ohne Klinik-Übernachtung durch MicroHip-Operationstechnik und spezielle Schmerztherapien

 

Der Patient kommt morgens ins Krankenhaus und geht am Nachmittag mit einem neuen Hüftgelenk wieder nach Hause: In der OrthopädischenUniversitätsklinik Regensburg im Asklepios-Klinikum Bad Abbach wurde zum ersten Mal in Deutschland ein künstliches Hüftgelenk tagesstationär eingesetzt. Klinikdirektor Prof. Dr. Joachim Grifka, der die Operation durchführte ist überzeugt:

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Der Patient kommt morgens ins Krankenhaus und geht am Nachmittag mit einem neuen Hüftgelenk wieder nach Hause: In der OrthopädischenUniversitätsklinik Regensburg im Asklepios-Klinikum Bad Abbach wurde zum ersten Mal in Deutschland ein künstliches Hüftgelenk tagesstationär eingesetzt. Klinikdirektor Prof. Dr. Joachim Grifka, der die Operation durchführte ist überzeugt:

Prof. Dr. Joachim Grifka:
"Mit unserer speziellen Operationstechnik können Patienten zwei bis drei Stunden nach dem Gelenkersatz wieder gehen und haben nur einen geringen Wundschmerz, der mit einfachen Schmerzmitteln behandelt wird. Gerade in Corona-Zeiten, wo man gern die Sicherheit zu Hause hat, ist die Tagesbehandlung ein zusätzlicher Vorteil für den Patienten."

Möglich wurde der Hüftgelenkersatz als tagesstationäre Behandlung durch die in Bad Abbach entwickelte minimalinvasive Operationstechnik. Dabei muss die Muskulatur nicht durchschnitten werden, sondern wird nur auseinandergeschoben.

Operation ohne Muskelschnitt

Die Operation erfolgte in einer kurz wirkenden Teilnarkose mit Betäubung des Beines mit MicroHip-Operationstechnik, erklärt Professor Grifka.

Prof. Dr. Joachim Grifka:
"Bei unserer Operationstechnik werden die Muskeln nur mit den Fingern auseinandergeschoben. Bei den sonst üblichen Operationen an der Hüfte wird die Muskulatur durchschnitten. Das führt zu Blutungen und erfordert eine längere Heilungsphase zum Zusammenwachsen der Muskeln. Zudem gibt es mitunter Vernarbungen.“

Auch der übliche Einsatz von Morphin-Präparaten zur Schmerzlinderung wird mit dem MicroHip-Verfahren überflüssig. Stattdessen wird der Schmerz genau dort wo er entsteht, mit einer speziellen Medikation ohne Morphinpräparate behandelt. So werden die Schmerzen bei der Operation direkt am Entstehungsort in der Wunde bekämpft.

Nach zwei Stunden mit neuem Hüftgelenk wieder auf den Beinen

Das Ergebnis der neuen Patienten schonenden Operationstechnik: Bereits zwei bis drei Stunden nach der Operation kann der Patient die ersten 100 Meter gehen. Ein Schlüssel für den Behandlungserfolg: Die Patienten werden gezielt trainingstherapeutisch auf die ambulante Operation vorbereitet.


Prof. Dr. Joachim Grifka:
"Wir geben dem Patienten damit schon sofort nach dem Eingriff ein großes Stück Lebensqualität. Es ist ein großer Vorteil, dass ein Patient nach der Operation nicht auf fremde Hilfe angewiesen ist, etwa bei der Körperpflege oder bei der Toilette. Die jetzt durchgeführte erste ambulante Hüftgelenksimplantation ist ein Meilenstein.

Die dafür entwickelte besondere Operationstechnik und die besondere Schmerztherapie kommen in Zukunft natürlich allen Patienten zugute, die im Klinikum Bad Abbach operiert werden

 

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