Je leichter, je besser: Johnson Controls verordnet Autositzen eine Diät!



Hier können Sie den Radiobeitrag hören.



Garantiert gibt es in Ihrem Bekanntenkreis auch Leute, die essen können, was sie wollen, ohne zuzunehmen. Im Automobilbau ist das definitiv anders. Wenn Sie da zusätzliches Gewicht ins Auto packen, geht das Endgewicht immer hoch. Und mehr Gewicht ist beim Auto heutzutage unerwünscht, Stichwort CO2- Emissionen. Bei Johnson Controls ist das ein Grund, den Autositzen eine Diät zu verordnen.


Darum geht es diesmal!
Wenn Sie morgens auf die Waage steigen und der Zeiger bewegt sich in die falsche Richtung, dann fallen Ihnen alle Ihre Sünden vom Vortag ein. Hier eine Portion Pommes mit Mayo, da ein Stückchen Schokolade. Jedes für sich genommen ist unproblematisch, aber die Gesamtmenge macht es. Genau dieses Problem haben die Autoindustrie und die Automobilzulieferer auch. Dort erhöht unnötiges Gewicht den Spritverbrauch, das wiederum treibt die CO2 Emissionen hoch und genau das gilt es zu vermeiden. Also müssen die Kilos runter! Vedat Nuyan, Director Engeneering bei Johnson Controls!

Vedat Nuyan:
Ja, das ist genau richtig, wobei wir nicht nur nach Kilogramm suchen, sondern auch nach Gramm und wir bei Johnson Controls beantworten diese Anforderung mit Multimaterialansätzen. Das heißt also, dass wir neue Materialien und Prozesse entwickeln, die dazu führen, dass wir unsere Konstruktionen in Bezug auf Gewicht so optimieren können, dass letztendlich geringere Gewichte rauskommen können.


Helfen soll dabei das Projekt CAMISMA.

Vedat Nuyan:
CAMISMA bedeutet Carbonfaser-/Amid-/Metall-basiertes Innenstruktur-Bauteil im Multimaterialsystem-Ansatz. CAMISMA hört sich auch leichter an und ist für jeden auch begreiflich und verständlich.


Wenn Sie genau zugehört haben, dann haben Sie in dem Zungenbrecher, für den CAMISMA steht, das Wort „Carbon“ gehört. Dieser Werkstoff wird im Flugzeugbau und bei der Formel 1 eingesetzt, weil er ultraleicht ist und er soll auch die Sitzlehnen im Auto leichter machen. Bei gleicher Leistungsfähigkeit in puncto Sicherheit sind die CAMISMA Sitzlehnen mehr als 40 Prozent leichter als konventionell hergestellte Lehnenstrukturen aus Metall. Ultraleicht bedeutet aber zurzeit auch noch ultrateuer. Den Grund weiß man bei Johnson Controls natürlich auch.

Vedat Nuyan:
Das ist richtig. Im Moment ist es so, dass die Materialkosten einen Markteintritt erschweren. Die Ursache dafür ist, dass die Materialien heutzutage weitgehend im Flugzeugbau eingesetzt und da auch benötigt werden! Wir sind heute Weltmarktführer bei Automobilsitzen, wir haben ungefähr 35% Marktanteil im Moment, und da können Sie sich ja vorstellen, wie viel Metall wir einsetzen gegenüber Carbon, also die Mengen sind sehr, sehr gering.

CAMISMA hat aber erfreulicherweise zu einem innovativen, industriellen Herstellverfahren geführt, das auf Volumina von rund 200.000 Einheiten pro Produktionslinie und Jahr ausgelegt werden kann. So können im Carbonvlies überwiegend recycelte Grundstoffe eingesetzt werden. Die Autohersteller werden diese Lehnen voraussichtlich ab dem Modelljahr 2019 einsetzen können.


Diesen Beitrag können Sie nachhören oder downloaden unter https://www.was-audio.de/aatest/2016_kw_32_Je_leichter_je_besser-Johnson_Controls_verordnet_Autositzen_eine_Diaet_Autotipp_kvp.mp3

Fotos: © Johnson Controls

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