Orthopädische Universitätsklinik in Bad Abbach - Arthrose-Behandlung mit körpereigenen Fett-Stammzellen - Teil 2

Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik in Bad Abbach, und Dr. Marita Eisenmann-Klein , Leiterin des neuen Kompetenzzentrums für "Regenerative Medizin". Foto: Asklepios Klinikum Bad Abbach



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Die seit Langem für innovative Behandlungsmethoden bekannte Orthopädische Universitätsklinik in Bad Abbach geht einen ganz neuen Weg zur Schmerzbehandlung bei Arthrose. Schlüssel ist die Transplantation von Stammzellen aus körpereigenem Fettgewebe in die durch Arthrose geschädigten Gelenke.

Entscheidender Vorteil der neuen Methode: "Die Patienten sind oft schon am Tag nach dem Eingriff schmerzfrei - ohne Einsatz von Cortison", so Klinikdirektor Professor Dr. Joachim Grifka. Entwickelt wurde die Therapie im neu gegründeten Zentrum für "Regenerative Medizin in der Orthopädie" im Asklepios-Klinikum Bad Abbach.

In dem neuen Kompetenzzentrum für "Regenerative Medizin" arbeiten erstmalig Experten aus der Plastischen Chirurgie Hand in Hand mit Orthopäden. "Eine solche Kooperation gibt es unseres Wissens weltweit bisher nur hier in Bad Abbach", sagt Professor Dr. Marita Eisenmann-Klein, Spezialistin für Plastische Chirurgie und Leiterin des neuen Bereichs im Klinikum.

Neu in dem Behandlungsverfahren ist vor allem die Nutzung von körpereigenem Fett als Stammzellen-Spender. Die neue Methode wurde durch die Entwicklung neuartiger Nanofilter möglich, die die Stammzellen ohne Zentrifugen-Einsatz in einem geschlossenen Prozess aus dem Fett herausfiltern. Körperfett eignet sich besonders, weil es zehn Mal mehr Stammzellen enthält als etwa Knochenmark. Geeignet ist das Verfahren bei jeder Art von Gelenkarthrose, von der Schulter bis zu Hüfte, bis zu Knie und Wirbelsäule, abhängig vom Fortschritt der Erkrankung.

Die Gewerbeerneuerung durch körpereigene Stammzellen erfolgt in Kurznarkose oder Lokalanästhesie. Die plastischen Chirurgen entnehmen dabei Unterhaut-Fettgewerbe aus Bauch, Hüfte oder Oberschenkel des Patienten. Das Körperfett wird mit Hilfe der neu entwickelten Nanofilter unter hermetischem Luftabschluss aufbereitet und danach von Orthopäden in die geschädigten Gelenke transplantiert. "Die Behandlung eines Knies dauert gut eine Stunde", erklärt Professor Dr. Eisenmann-Klein. Noch am Operationstag könne das Gelenk, in der Regel schon schmerzfrei, wieder bewegt werden.

"Mit der konzertierten Behandlung von Orthopäden und Plastischen Chirurgen in einer Abteilung haben wir eine neue Struktur zur gemeinsamen Behandlung orthopädisch-plastischer Therapie geschaffen", meint Prof. Grifka. "Während Schmerzmedikamente nur kurzzeitig wirken, hat die neue Therapie in der Praxis ihre anhaltende wirkungsvolle Schmerzbefreiung bewiesen".

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